Förderverein Cäcilia Zündorf in einer anderen Welt

Die Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf kann hervorragend singen. Und stellt das immer wieder unter Beweis; so zuletzt noch zum wiederholten Mal in der Kölner Philharmonie. Aber der Zündorfer Chor stellt auch andere Events auf die Beine: Der zur Unterstützung des Chores bestehende Förderverein besucht außergewöhnliche Stätten in Köln. So war der Förderverein u. a. in einer Zeitschriftendruckerei und er besuchte die Müllverbrennungsanlage. Und jetzt tauchte er in eine fremde Welt ein: Der Förderverein des Zündorfer Chores besuchte die Synagogengemeinde Köln.
Nach einem herzlichen Empfang durch den Sekretär des obersten Geistlichen der Synagogengemeinde (bzw. dessen "Leibsklaven", wie es Israel Meller ausdrückte) bekam der Förderverein 1698 Jahre Judentum in Köln erklärt. Seit einer ersten Erwähnung in einer Urkunde vom römischen Kaiser Konstantin im Jahr 321 reicht die Geschichte der Kölner Juden über mittelalterliche Anfeindungen, erzbischöfliche Toleranzerklärungen, Vertreibungen, Schuldzuweisungen und Vernichtungsfeldzüge bis zum Neuaufbau nach dem zweiten Weltkrieg. Herr Meller forderte zu Fragen auf. Und der Förderverein fragte. Und fragte. Und fragte. Was ist "koscher"? Warum sitzen die Frauen und Männer im Gottesdienst getrennt? Warum hat der Leuchter in der Synagoge nur sechs Arme statt der sieben Arme? Wo ist die Orgel? Wie ist das mit dem Polizeischutz? Was ist die "Thora"? Israel Meller antwortete ausführlich. Anschließend besuchte der Förderverein das kleine Museum der Synagogengemeinde und erhielt dort weitere Einblicke in die deutsch-jüdische Kultur. Zum Abschluss war im Restaurant der Synagoge für den Förderverein eine festliche Tafel gedeckt, an welcher alle Exkursionsteilnehmer bei hervorragendem jüdischem Essen die für sie fremde Welt in angeregter Diskussion verarbeiteten.
Alle Teilnehmer waren sich einig: Der Besuch der Synagoge war ein Gewinn. Und der Förderverein der Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf sollte die erfolgreiche Reihe der Besuche ungewöhnlicher Stätten in Köln fortsetzen.
27.12.2010
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