Keine Scheu vor den großen Werken

Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf tritt mit vielseitigem Repertoire auf - In der Philharmonie zu Hause
Zündorf. Die Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf zählt derzeit gut 60 singende Mitglieder. Ganz genau lässt sich die Stimmenanzahl nicht beziffern, da immer wieder Sänger des Jugendchores dabei sind. Der wurde im vergangenen Jahr gegründet, um junge Gesangstalente an den Erwachsenenchor heranzuführen. Geleitet wird die Chorgemeinschaft von Christian Letschert-Larsson, der mehrmals im Jahr durch eine professionelle Stimmbildungs - Trainerin unterstützt wird. Mit dem Vorstandsvorsitzenden Uwe Kautz und dem Geschäftsführer Ludwig Ramachers stellt sich der Chorleiter den Fragen des ,,Kölner Stadtanzeiger".

-Was ist das Besondere an Ihrem Chor?
Wir schrecken vor keiner Herausforderung zurück und haben eine enorme musikalische Bandbreite. Das fängt an bei der Klassik, auch Oper und Operette, über Kirchenmusik, Gospel bis hin zu Pop. Zudem geben wir jedes Jahr ein Konzert in der Philharmonie, bei dem wir auch mal große Werke aufführen wie etwa die Queen-Symphonie mit komplettem Orchester.

-Wie groß ist das Repertoire?
In unserer Ständchen - Mappe haben wir bestimmt 60 Lieder, die wir aus dem Stegreif singen. Darunter sind Volkslieder wie etwa ,,Der Mond ist aufgegangen" aber auch Bach - Kantaten und Gospels. Hinzu kommen große Werke wie die Carmina Burana, die wir für spezielle Auftritte einüben. Zudem singen wir alle Lieder in der Originalsprache, also auf Schwedisch, Italienisch oder sogar Tschechisch.

-Welches Konzert gehört zu den Highlights der Chorgeschichte?
Wir haben im vergangenen Jahr ,,Schillers Lied von der Glocke" mit der Kammerphilharmonie Rhein-Erft in der Philharmonie aufgeführt. Das war musikalisch exzellent, leidersind nur wenige Zuhörer gekommen. Ganz im Gegensatz zu der Aufführung von Carmina Burana vor etwa fünf Jahren, da war die Philharmonie fast ausverkauft - auch ein Höhepunkt unserer jüngeren Chorgeschichte.

- An welche große Panne erinnern Sie sich?
Wir hatten ein ausverkauftes Konzert in der Philharmonie mit Orgelbegleitung. Kurz vor Beginn des Konzertes hatte das Instrument keinen Strom. Da sind wir alle ziemlich ins Schwitzen gekommen. Die Techniker haben das Problem aber glücklicherweise kurzfristig lösen können, und im Publikum hat niemand etwas davon mitbekommen.

-Vor welcher Herausforderung steht der Chor?
Wir haben Probleme, Nachwuchs für den Chor zu bekommen. Vor allem junge Leute für das Singen zu gewinnen, ist schwer. Das Durchschnittsalter bei unseren Mitgliedern liegt zurzeit bei etwa 60 Jahren. Deshalb haben wir den Jugendchor Track#7 gegründet, zu dessen Repertoire überwiegend Pop - und Gospel - Musik gehört. Die ersten Sänger sind auch schon in den Erwachsenenchor gewechselt.

-Wie würden Sie Köln in einem Lied besingen?
Anlässlich der 1000-Jahr-Feier von Zündorf im Jahr 2008 haben wir bereits ein Lied auf unser Heimatdorf gedichtet. Die erste Strophe lautet: ,,Ich jonn su jähn nom Rhing. Dä Zollturm kann von da ich sin. Stückcher wigger steht dä Nepomuk am Platz, wenn ich dat all su sin, fällt mir nur eines enn: dat schönste Dörp am Rhing, dat kann nur Zündorf sin."

Der Chor
Geprobt wird jeden Donnerstagabend um 19.45 Uhr im Lokal Groov - Terrasse, Am Markt 4. Der Jugendchor für Sänger im Alter von 12 bis 21 Jahren probt an gleicher Stelle donnerstags um 17 Uhr. Das Adventkonzert der Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf findet am Samstag, 26. November, um 15 Uhr in der Kölner Philharmonie statt.

Interessierte können sich telefonisch oder per E-Mail an Geschäftsführer Ludwig Ramachers unter 02203-84970 wenden.

ALEXANDER FIGGE

Kölner Stadtanzeiger vom 21.07.2016
24.07.2016
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