Ausdrucksstark in allen Stimmlagen
Der Erste Koalitionskrieg tobte noch, als Joseph Haydn 1796 sein Werk ,,Missa in Tempore Belli" (Messe in Kriegszeiten) komponierte. Preußen, sein Heimatland Österreich und kleinere deutsche Staaten verteidigten die Monarchie gegen Napoleon Bonaparte und das revolutionäre Frankreich. Längst hat sich für die berühmte Komposition der Name ,,Paukenmesse" durchgesetzt - wegen des Trommelwirbels im finalen Agnus.
Unter dem Titel führten der Concert-Chor-Concordia Hürth und die Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf das Opus in der Kölner Philharmonie auf. Eine Herausforderung, die gelingen konnte, weil Christian Letschert-Larsson sowohl die beiden Chöre als auch das begleitende Orchester, die Kammerphilharmonie Rhein-Erft, leitet.
Vom Kyrie an stellte sich Harmonie zwischen den rund 90 Chorsängerinnen und -sängern, den vier jungen Gesangssolisten Annabelle Heinen, Sopran, Verena Kronbichler, Mezzosopran, Ricardo Marinello, Tenor, Bariton, Johannes Fritsche, Bariton, und dem Orchester ein. Ob Drama, Triumph, Trauer oder religiöse Andacht, besonders die starke Soprangruppe drückte die wechselvollen Stimmungen aus. Nicht immer konnten sich die Tenöre und Bässe der zu knapp einem Drittel vertretenen Herren behaupten. Schöne Momente klangen aber immer wieder durch, wie im leisen und äußerst langsam zu singenden ,,Dona nobis pacem" (Gib uns Frieden) des Agnus.
Die Amen-Variationen im Gloria hätten akzentuierter kommen können. Dennoch lauschte das Publikum durchweg gebannt, vor allem den Soli im Benedictus, die im Hosanna der Chöre gipfelten. Die Trommelwirbel auf der doppelten Pauke unterlegten das Agnus und trieben die Melodie voran, ohne zu dominieren. Festliche Töne gaben die Trompeter in einzelnen kurzen Fanfaren dazu. Eher kurz und ohne großes Schluss-Crescendo klingt die Paukenmesse aus. Insgesamt kamen Gesänge und Orchestermusik wie aus einem Guss herüber. Langen Applaus gab es in der Philharmonie für eine schöne Aufführung.
Nach der Pause unterhielten die Hürther und die Zündorfer mit A-cappella-Chorsätzen aus Böhmen, Deutschland, Finnland und Wales, darunter ,,Freu,, dich Erd und Sternenzelt" und ,,Der Morgenstern ist aufgedrungen". Außerdem bereicherten Choräle aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, der Andante-Satz aus Mozarts Sinfonie g-Moll als Orchester-Interludium und Liedvorträge der Solisten das Adventskonzert. Dass alle Musizierenden auf baldigen Frieden für in Europa hoffen, sollte wohl die Botschaft des ukrainischen Weihnachtslieds ,,Die Geburt Christi" sein.
Zum Schluss wurden gemeinsam ,,Tochter Zion", ,,O Du Fröhliche" und ,,Menschen, die ihr wart verloren" gesungen.
Text: Ulrike Weinert (KStA), Foto: D. S.
Unter dem Titel führten der Concert-Chor-Concordia Hürth und die Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf das Opus in der Kölner Philharmonie auf. Eine Herausforderung, die gelingen konnte, weil Christian Letschert-Larsson sowohl die beiden Chöre als auch das begleitende Orchester, die Kammerphilharmonie Rhein-Erft, leitet.
Vom Kyrie an stellte sich Harmonie zwischen den rund 90 Chorsängerinnen und -sängern, den vier jungen Gesangssolisten Annabelle Heinen, Sopran, Verena Kronbichler, Mezzosopran, Ricardo Marinello, Tenor, Bariton, Johannes Fritsche, Bariton, und dem Orchester ein. Ob Drama, Triumph, Trauer oder religiöse Andacht, besonders die starke Soprangruppe drückte die wechselvollen Stimmungen aus. Nicht immer konnten sich die Tenöre und Bässe der zu knapp einem Drittel vertretenen Herren behaupten. Schöne Momente klangen aber immer wieder durch, wie im leisen und äußerst langsam zu singenden ,,Dona nobis pacem" (Gib uns Frieden) des Agnus.
Die Amen-Variationen im Gloria hätten akzentuierter kommen können. Dennoch lauschte das Publikum durchweg gebannt, vor allem den Soli im Benedictus, die im Hosanna der Chöre gipfelten. Die Trommelwirbel auf der doppelten Pauke unterlegten das Agnus und trieben die Melodie voran, ohne zu dominieren. Festliche Töne gaben die Trompeter in einzelnen kurzen Fanfaren dazu. Eher kurz und ohne großes Schluss-Crescendo klingt die Paukenmesse aus. Insgesamt kamen Gesänge und Orchestermusik wie aus einem Guss herüber. Langen Applaus gab es in der Philharmonie für eine schöne Aufführung.
Nach der Pause unterhielten die Hürther und die Zündorfer mit A-cappella-Chorsätzen aus Böhmen, Deutschland, Finnland und Wales, darunter ,,Freu,, dich Erd und Sternenzelt" und ,,Der Morgenstern ist aufgedrungen". Außerdem bereicherten Choräle aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, der Andante-Satz aus Mozarts Sinfonie g-Moll als Orchester-Interludium und Liedvorträge der Solisten das Adventskonzert. Dass alle Musizierenden auf baldigen Frieden für in Europa hoffen, sollte wohl die Botschaft des ukrainischen Weihnachtslieds ,,Die Geburt Christi" sein.
Zum Schluss wurden gemeinsam ,,Tochter Zion", ,,O Du Fröhliche" und ,,Menschen, die ihr wart verloren" gesungen.
Text: Ulrike Weinert (KStA), Foto: D. S.
17.12.2022