Galakonzert in der Philharmonie
Konzertmitwirkende und Publikum teilten in dieser beschwingten Matinee die Freude an den Ohrwürmern aus drei Jahrhunderten.
,,Ja - wir können auch anders!", schreibt Annelie Kuhn, Vorsitzende der Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf, im Vorwort des Festhefts zum Galakonzert in der Philharmonie. Normalerweise gibt der Chor der 1985 aus dem Pfarrgesangverein in dem südlichen Porzer Ortsteil hervorging, in jedem Jahr ein Weihnachtskonzert auf der renommierten Konzertbühne am Rhein. Diesmal tat sich die Gesangsformation mit dem befreundeten Concert-Chor Concordia Hürth zusammen, um im goldenen Oktober zu der unterhaltsamen Matinee ,,Von Wien bis an den Broadway" einzuladen.
Beide Chöre harmonisch zu mischen, war ein Leichtes für Musikdirektor Christian Letschert-Larsson, da er beide leitet. Die vereinte Stärke von über l00 Stimmen in allen Lagen erwies sich als ideal für die Philharmonie und die Begleitung durch die Sächsische Bläserphilharmonie, der man aber einige zusätzliche Musiker gewünscht hätte. Denn auf dem Programm standen durchaus voluminöse lnstrumentalwerke, wie gleich zum Auftakt die Ouvertüre von Mozarts ,,Zauberflöte", nach der Pause die Candide-Ouvertüre von Leonard Bernstein und zum Finale der temporeiche Kellner-Galopp aus dem Musical ,,Hello Dolly".
Letschert-Larsson hatte den bewährten Solisten Christoph Scheeben mitgebracht. Ebenfalls nicht zum ersten Mal trat die Sopranistin Cecilia Nanneson mit der Chorgemeinschaft auf, jetzt aber erstmals in der Matinee. Scheebens Bariton ist so umfangreich, dass er in einem Programm für Tenor- und Bass-Arien besetzt werden kann. So hörte ihn das Publikum in ,,O Isis und Osiris" als tiefen Bass und als Tenor im Trinklied-Duett aus Verdis ,,La Traviata".
Der Großchor blieb bei den Evergreens aus den Musicals ,,West Side Story", ,,Phantom der Oper", ,,My Fair Lady", ,,Zauberer von Oz" und ,,Hello Dolly" eher im Hintergrund. Die Sängerinnen und Sänger mimten klanglich die Party-Gesellschaft für die Hauptfiguren, wie es die Handlungen vorgeben.
Besser zur Geltung kamen die Chorleistungen in der ersten, klassisch orientierten Konzerthälfte.
Eindrucksvoll gelang die Darbietung der Arie ,,Die Strahlen der Sonne" aus der ,,Zauberflöte". Unterlegt brillierten die Soprane, so dass sich klangmalerisch das Gleißen des Himmelsfixsterns vor dem geistigen Auge der Zuhörer ausbreitete.
Wunderbar übergangslos wechselten die Stimmgruppen von laut zu leise im Gefangenenchor aus der Oper ,,Nabucco" von Giuseppe Verdi und ließen den voluminösen Vielklang dramatisch an- und abschwellen. Eine gute Prise von Temperament und Neckerei streuten die Sängerinnen in das Chorlied der Zigeunerinnen aus ,,La Traviata" im Wechselspiel mit den beiden Solisten.
Für die ,,Singschule" aus der komischen Oper ,,Zar und Zimmermann" von Albert Lortzing schlüpfte Scheeben in die Rolle des aufgeblasenen Bürgermeisters, der mit seinem Volk die Huldigung ,,Heil sei dem Tag, an welchem du bei uns erschienen" einstudieren möchte. Umgedichtet auf einen pompösen Empfang des Musikdirektors, der allerdings längst am Dirigentenpult stand, sorgte der Text erwartungsgemäß für Erheiterung.
Konzertmitwirkende und Publikum teilten in dieser beschwingten Matinee die Freude an den Ohrwürmern aus drei Jahrhunderten.
von Ulrike Weinert, Kölnische Rundschau, 25.10.2018, Foto: D. Seibel
Beide Chöre harmonisch zu mischen, war ein Leichtes für Musikdirektor Christian Letschert-Larsson, da er beide leitet. Die vereinte Stärke von über l00 Stimmen in allen Lagen erwies sich als ideal für die Philharmonie und die Begleitung durch die Sächsische Bläserphilharmonie, der man aber einige zusätzliche Musiker gewünscht hätte. Denn auf dem Programm standen durchaus voluminöse lnstrumentalwerke, wie gleich zum Auftakt die Ouvertüre von Mozarts ,,Zauberflöte", nach der Pause die Candide-Ouvertüre von Leonard Bernstein und zum Finale der temporeiche Kellner-Galopp aus dem Musical ,,Hello Dolly".
Letschert-Larsson hatte den bewährten Solisten Christoph Scheeben mitgebracht. Ebenfalls nicht zum ersten Mal trat die Sopranistin Cecilia Nanneson mit der Chorgemeinschaft auf, jetzt aber erstmals in der Matinee. Scheebens Bariton ist so umfangreich, dass er in einem Programm für Tenor- und Bass-Arien besetzt werden kann. So hörte ihn das Publikum in ,,O Isis und Osiris" als tiefen Bass und als Tenor im Trinklied-Duett aus Verdis ,,La Traviata".
Der Großchor blieb bei den Evergreens aus den Musicals ,,West Side Story", ,,Phantom der Oper", ,,My Fair Lady", ,,Zauberer von Oz" und ,,Hello Dolly" eher im Hintergrund. Die Sängerinnen und Sänger mimten klanglich die Party-Gesellschaft für die Hauptfiguren, wie es die Handlungen vorgeben.
Besser zur Geltung kamen die Chorleistungen in der ersten, klassisch orientierten Konzerthälfte.
Eindrucksvoll gelang die Darbietung der Arie ,,Die Strahlen der Sonne" aus der ,,Zauberflöte". Unterlegt brillierten die Soprane, so dass sich klangmalerisch das Gleißen des Himmelsfixsterns vor dem geistigen Auge der Zuhörer ausbreitete.
Wunderbar übergangslos wechselten die Stimmgruppen von laut zu leise im Gefangenenchor aus der Oper ,,Nabucco" von Giuseppe Verdi und ließen den voluminösen Vielklang dramatisch an- und abschwellen. Eine gute Prise von Temperament und Neckerei streuten die Sängerinnen in das Chorlied der Zigeunerinnen aus ,,La Traviata" im Wechselspiel mit den beiden Solisten.
Für die ,,Singschule" aus der komischen Oper ,,Zar und Zimmermann" von Albert Lortzing schlüpfte Scheeben in die Rolle des aufgeblasenen Bürgermeisters, der mit seinem Volk die Huldigung ,,Heil sei dem Tag, an welchem du bei uns erschienen" einstudieren möchte. Umgedichtet auf einen pompösen Empfang des Musikdirektors, der allerdings längst am Dirigentenpult stand, sorgte der Text erwartungsgemäß für Erheiterung.
Konzertmitwirkende und Publikum teilten in dieser beschwingten Matinee die Freude an den Ohrwürmern aus drei Jahrhunderten.
von Ulrike Weinert, Kölnische Rundschau, 25.10.2018, Foto: D. Seibel
26.10.2018