Gelungenes Jubiläumskonzert

Ein fast ausverkauftes Haus, tosender Applaus, stehende Ovationen – mehr kann sich ein Chorleiter nach einem Konzert nicht wünschen.
So zeigte sich auch Christian Letschert-Larsson nach dem Konzert der Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf am Samstag, dem 15. November in der Kölner Philharmonie zufrieden. „Das war eine Spitzenleistung“, kommentierte er noch am Samstagabend beim gemütlichen Beisammensein der Sängerinnen und Sänger im Probenlokal „Groov-Terrasse“ das gerade beendete Konzert.
Mit der Aufführung der „Carmina Burana“ von Carl Orff wurde das zehnjährige Dirigentenjubiläum Letschert-Larssons bei der Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf gefeiert. In dieser Zeit hat er kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Chores gearbeitet. Einige seiner Ideen wurden dabei zunächst mit Skepsis betrachtet, wie zum Beispiel die Stimmbildung. Alle 14 Tage nimmt sich Stimmbildnerin Silke Stapf der Männer und Frauen an und erklärt das Zusammenspiel zwischen Muskeln und Stimme mit praktischen Übungen. Das klingt nicht immer schön, ist aber äußerst effektiv. Mittlerweile ist die Stimmbildung zum festen Bestandteil der Chorarbeit geworden und kaum jemand möchte sie mehr missen.
Das Konzert am vergangenen Samstag war der beste Beweis für die gute Arbeit, die Christian Letschert-Larsson seit zehn Jahren leistet. Für Außenstehende scheinbar mühelos dirigierte er rund 140 Sängerinnen und Sänger, das Rundfunkblasorchester Leipzig, den Kinderchor sowie die Solisten Cecilia Nanneson, Joaquin Asiain und Christoph Scheeben. Wer ihm als Musiker gegenübersteht, sieht, welche Kraft es tatsächlich kostet. Christian Letschert-Larsson setzt seinen ganzen Körper ein, um während des Konzerts seine Anweisungen zu geben. Mal sind es die Augen, die Signale an die Stimmen aussenden, mal die Hände, mal die ganzen Arme. Beim letzten Stück der „Carmina Burana“ war er Bewegung pur und der Chor nahm diese Begeisterung auf und führte das Konzert zu einem fulminanten Ende.
Auf den Punkt vorbereitet waren die Sängerinnen und Sänger auf die Bühne gegangen. Viele konnten große Teile des Stücks auswendig und mussten kaum vom Blatt ablesen, sodass der nötige und immer wieder von Christian Letschert-Larsson eingeforderte Blickkontakt zu ihm zustande kam. Die Einsätze kamen präzise und alle fanden das richtige Tempo. Auch der Kinderchor mit den Jungen vom Kölner Domchor und den Mädchen vom Mädchenchor am Kölner Dom folgten seinem Dirigat perfekt und begeisterten mit ihrem Auftritt nicht nur das Publikum, sondern auch den Dirigenten. Die Abstimmung mit den Solisten Cecilia Nanneson, dem Tenor Joaquin Asiain und dem Bariton Christoph Scheeben verlief vollständig reibungslos. Das Rundfunkblasorchster Leipzig zeigte sich wie immer souverän und bewies einmal mehr, wie gut es mit der Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf und vor allem Christian Letschert-Larsson harmoniert. Am Ende des Konzerts war nicht nur das Publikum begeistert, auch die Sängerinnen und Sänger zeigten sich zufrieden. „Das hat Spaß gemacht“, war einer der häufigsten Kommentare, und so sollte es auch sein.

Niederkasseler Montagszeitung vom 24.11.08
23.11.2008
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