Im Elsass auf Chorfahrt vom 28. Juli bis 01. August

Im Elsass auf Chorfahrt vom 28. Juli bis 01. August

Abfahrt am Samstag, 28.07.2007 um 06.00 Uhr
Fahrer: Metin, genannt Micki
Nach der Abfahrt im strömenden Regen in Zündorf besserte sich das Wetter von Kilometer zu Kilometer und bei der Ankunft in Colmar war es zwar ein wenig bewölkt, aber ansonsten sonnig und warm.

Untergebracht waren wir im Grand Hotel Bristol in Colmar, direkt gegenüber vom Bahnhof. Leider waren bei der Ankunft noch nicht alle Zimmer fertig und so mussten einige noch warten, bis sie ihre Koffer auspacken konnten.

Um 14.30 Uhr trafen sich alle vor dem Hotel und es ging los Richtung Colmar-Stadtmitte. Vor dem Fremdenverkehrsamt teilte Wolfgang Neumann die gesamte Gruppe in zwei Gruppen auf, die dann getrennt mit ihren jeweiligen Führerinnen zum Stadtrundgang starteten. Die Führerinnen hießen Petra Faber und Katrin Schmidt, waren aber trotz der deutsch klingenden Namen waschechte Elsässerinnen.

Beim Stadtrundgang erfuhren wir dann allerlei Interessantes über Colmar und das Elsass, z. B., das Colmar die trockenste Stadt der Vogesen ist. Nach einem völlig verregneten Sonntag fragten sich allerdings die meisten, wie es dann wohl in den weniger trockenen Städten sein müsse. Spruch des Sonntags war: ,,Gut, dass es in Colmar nur an drei Tagen im Jahr regnet."

Weitere interessante Dinge:
Im Elsass gibt es nur bunt angestrichene Häuser. Die Farben symbolisieren dabei die verschiedenen Handwerker, aber auch die Religionszugehörigkeit.

Im Elsass gab es einen aus Ungarn mitgebrachten Wein, den Tokay. Ungarn hat direkt nach dem EU-Beitritt deshalb Klage beim Europäischen Gerichtshof eingereicht und erreicht, dass der Wein im Elsass nicht mehr Tokay genannt werden darf. Jetzt nennen sie ihn ,,Pinot Gris" oder Grauburgunder, aber es ist derselbe Wein wie vorher.

Das Elsass war immer wieder Ziel von Besetzungen, letztmalig von 1940 - 1045 durch die Deutschen. Danach wurde es wieder französisch, aber jetzt ist man halt europäisch. Einer der berühmtesten Künstler des Elsasses ist Martin Schongauer und das berühmteste Kunstwerk ist der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald. Eines der schönsten Stadtviertel in Colmar ist Klein-Venedig, ein Viertel mit Fachwerkhäusern durch das die Lauch (ein Fluß) fließt.

Sonntag, 29.07.2007

Abfahrt zur Rundfahrt auf der Route des Crêtes um 09.00 Uhr. Reiseleiterin war wieder Madame Faber. Sie berichtete, dass der Bahnhof gegenüber des Hotels im Jugendstil erbaut wurde und vom selben Baumeister war wie der in Danzig. Auf der Fahrt erzählte sie einiges über das Elsass und die Ortschaften, an denen wir vorbeikamen:

Bei den Vogesen handelt es sich um das älteste Gebirge Europas
im Elsass wird bis auf den Pinot noir, einen Rosé, nur Weißwein angebaut
in Isenheim wurde der Isenheimer Altar, der heute in Colmar steht, gebaut
Guebwiller: hier war die Weberindustrie angesiedelt

Zuerst fuhren wir zum Hartmannsweilerkopf, wo sich ein Kriegsdenkmal befindet. Durch die Kämpfe dort während des ersten Weltkriegs hat der Hartmannsweilerkopf 11 m an Höhe verloren. Auf dem Berg deutete sich bereits eine Wetterverschlechterung an und bei der Abfahrt bewahrheitete sich dies. Es regnete und es wurde immer nebliger, so dass das geplante Mittagessen und die Weiterfahrt zum Grand Ballon und Hohneck abgebrochen wurden.

Spruch von Madame Faber im dicksten Nebel: ,,Mit viel Fantasie können sie jetzt auf der linken Seite zwei Seen erkennen."

Als Ersatz wurde in Munster und in Eguisheim gehalten. Munster ist bekannt wegen der dort in rauen Mengen nistenden Störche und wegen seines Käses. Den Aufenthalt dort nutzten wohl die meisten für ein schnelles Mittagessen.

In Eguisheim wurde eine Regenpause für das erste Gruppenfoto genutzt. Wobei es schwerer war, eine Regenpause zu erwischen als die Gruppe zu sortieren. Das Motto des Tages lautete: Schirm auf, Schirm zu und das teilweise im Sekundentakt. In Eguisheim nutzten wir die Gunst der Stunde und sangen in der dortigen Kirche (Name unbekannt, aber Peter und Paul gewidmet) ,,Da Pacem".
Eguisheim wurde 2006 vom Europarat als schönster Ort des Elsass prämiert.

Montag, 30.07.2007

Ab Montag zeigte sich das Wetter von seiner besseren Seite. Die Sonne schien und es wurde angenehm warm. Als Reiseleiterinnen standen wieder Frau Schmidt und Frau Faber zur Verfügung. Auf dem Programm standen für diesen Tag verschiedene Ortschaften des Elsass:

Kaysersberg - Geburtsstadt von Albert Schweitzer
Riquewihr
Ribeauville
Huhnawihr - Storchenaufzuchtstation
wieder nach Ribeauville - Aufteilung der Gruppe in Schnapsprobe oder nicht Schnapsprobe
Riquewihr - Weinprobe

Schnapsprobe - bei der Firma Metté, die Obstbrände herstellt. 87 verschiedene Geschmacksrichtungen gibt es und die Gruppe fing an mit Himbeer, Mirabelle und Birne, um sich dann zu ausgefalleneren Sorten wie Mandarine, Orange, Kakao, Ingwer oder Tannenspitzen vorzuarbeiten. Auf der einen Seite machte sich schon bald die ,,Mariechen"-Fraktion stark: ,,Lass mich ma' riechen."

Die Stimmung ging von ernst zu ausgelassen über und alle Teilnehmer hatten großen Spaß. Am Ende standen 12 verschiedene Flaschen auf dem Tisch, von denen probiert wurde. Im Verkaufsraum, der sich nebenan in einem Gebäude befand, ging es weiter. Erst wurde ein ganz neuer Aperitif vorgestellt mit Namen ,,Oups" und danach wurden weitere Sorten des Obstbrandes probiert wie zum Beispiel Knoblauch.

Weinprobe - im Keller des Maison Zimmer in Riquewihr ging es zur Weinprobe. Angefangen haben wir mit einem elsässischen Champagner, einem Cremant d'Alsace, der von uns mit dem Tourdion begleitet wurde. Weiter ging es mit einem Riesling, dann mit einem Grauburgunder, zu dem wir Aj lucka sangen. Beim Muscat erstürmte eine Gruppe asiatischer Touristen den Keller. Zum abschließenden Gewürztraminer wurde die elsässische Spezialität Kugelhopf gereicht, der nach Ansicht einiger Teilnehmer das Beste an der Weinprobe war. Von der Weinprobe aus mussten wir nur ein paar Stufen nach oben in das Restaurant erklimmen, wo wir unser Abendessen einnahmen.

Auf der Rückfahrt nach Colmar wurden angesichts des wunderbaren Vollmondes in der vorderen Hälfte des Busses Mondlieder gesungen.

Dienstag, 31.07.2007

Am Morgen Hohkönigsburg.
Hier wurden wir von einem sehr sehr netten Führer in Empfang genommen, der uns durch die Burg führte. So erklärte er zum Beispiel, dass die Führung normalerweise eine Stunde dauere. Bei Minusrekorden in der Burg von -24 Grad und -10 Grad in den Wohnräumen dauere sie jedoch nur zwanzig Minuten.

Die Burg selber wurde 1147 erstmalig erwähnt, hatte dann wechselnde Besitzer, um am Ende als Ruine an Kaiser Wilhelm II verschenkt zu werden, der sie mit Hilfe der Gelder seiner Untertanen wieder aufbauen ließ.

Nachmittag:
Freizeit bzw. die Möglichkeit, die Tour durch die Vogesen nachzuholen.
Diejenigen, die nicht mehr die Tour in die Vogesen mitmachten, besuchten Museen, gingen shoppen oder ruhten einfach ein wenig aus. Die Anderen genossen eine wunderbare Tour zum Grand Ballon und zum Hohneck. Am Grand Ballon unternahmen einige noch den Anstieg zum Gipfel über einen recht steinigen Weg. Das dauerte ca. 10 Minuten, war die Anstrengung aber angesichts der Aussicht absolut wert. Auch am Hohneck war es einfach nur schön, tolle Aussicht, wunderbares Wetter und die meisten gönnten sich eine Tasse Kaffee auf der Terrasse.

Abend/gemütliches Beisammensein:
Nach dem Abendessen wurde der Auftritt einer eigens aus Paris eingeflogenen Gruppe angekündigt, nämlich die Bordsteinschwalben. Dahinter verbargen sich schrill geschminkt: Dieter Heinrichs, Gero Karau, Günter Peters, Ludwig Ramachers, Adi Schlösser und Hermann-Josef Schwamborn. Neben den von jedem selbst beigesteuerten Kostümteilen hatte Bärbel Neumann ihren umfangreichen Fundus zur Verfügung gestellt. Die ,,Damen" erfreuten das begeisterte Publikum mit ihrem Lied ,,Wir sind die Girls mit dem vielen Geld..."

Angelika Biergans dankte in einer kurzen Ansprach Wolfgang und Bärbel Neumann für die fantastische Organisation und hob die Flexibilität, mit der auf die Wetterkapriolen reagiert worden war, hervor. Wolfgang bekam zum Dank eine Flasche Eaux-de-Vie und Bärbel einen Fingerhut für ihre Sammlung.

Im Anschluss daran sang der Chor:

Abschied vom Walde
Annie Laury
Kommt Ihr Gspielen
Tourdion
La Biritullera

Da das Klavier in einem Nebenraum stand und auch nicht in den Saal verschoben werden durfte, verlagerte sich der gemütliche Abend in just diesen Nebenraum. Christian Letschert-Larsson spielte am Klavier und wurde teilweise von Helga Diehl gesanglich begleitet.

Mittwoch, 01.08.

Abfahrt von Colmar Richtung Straßburg. Die Busfahrt begann um 09.30 Uhr mit einer weiteren Schnapsprobe der Brände der Firma Metté. Gereicht wurden Ingwer und Trester vom Gewürztraminer. Im Busradio lief derweil Viva Colonia, wohl schon als Einstimmung für die Heimfahrt. Um 11 Uhr begann in Straßburg die Stadtrundfahrt mit Madame Blanchet (Phonetisch). Die Stadtrundfahrt führte durch die ,,neue" Stadt auch ,,deutsche" Stadt genannt und weiter zum Europaviertel.

Im Anschluss an die Stadtrundfahrt ging es in zwei Gruppen zu Fuß weiter zum Straßburger Münster. Danach war Freizeit und man konnte einige Chormitglieder in ,,Petite France", dem malerischen Altstadtviertel in den Lokalen sitzend treffen. Um 15. 30 Uhr war Abfahrt in Straßburg und mit mehreren kleinen Pausen ging es dann Richtung Zündorf, wo wir um 20.15 Uhr ankamen.

Birgit Schönenbröcher
13.08.2007
×