Mörder & Hexen wurde in der Philharmonie besungen

Zündorf - Garstige Hexen und grimmige Meuchelmörder hatten ihren Auftritt in der Philharmonie, begleitet von dem Orchester ,,Neue Philharmonie Westfalen" unter der Leitung von Chordirektor Christian Letschert-Larsson.
Konzert der Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf war ein voller Erfolg.

Aus der Oper ,,Macbeth" von Guiseppe Verdi führten die Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf und des Concert-Chor Concordia Hürth 1877 mehrere Chorstücke, darunter zwei Hexenchöre und den Chor der Meuchelmörder, auf.
Der erste Teil des Programms war den Werken Guiseppe Verdis gewidmet.
Dabei durfte selbstverständlich eines der bekanntesten Stücke ,,La donna e mobile" nicht fehlen, vorgetragen von dem lyrischen Tenor Joaquin Asiain. Besonderen Beifall erhielt die Sopranistin Carolyn Grace James für ihre emotionale Darstellung in der ,,Scene e Cavatina" als Lady Macbeth.
Christian Letschert-Larsson hatte das Orchester und die über 100 Sängerinnen und Sänger während des gesamten Konzerts bestens im Griff. Präzise setzten die Choristen ein, folgten ihrem Dirigenten in den Tempi und der Dynamik. Mit seinen deutlichen Anweisungen und der Ruhe, die er ausstrahlte, verschaffte Christian Letschert-Larsson allen Beteiligten die nötige Sicherheit.
Durch den Abend führte Christoph Scheeben.
Die zweite Hälfte des Konzerts befasste sich mit verschiedenen Komponisten und ihren Werken.
Dass Gioachino Rossini den ,,Barbier von Sevilla" in nur 26 Tagen komponiert und dabei Teile bei sich selber ausgeliehen hatte, erfuhren die Zuschauer von Christoph Scheeben: ,,Das war damals nicht unüblich. Deshalb hat Rossini die Ouvertüre auch noch in zwei weiteren Opern verwendet".
Die Mezzosopranistin Yvonne Berg hielt dann auch, was Christoph Scheeben in seiner Einführung versprochen hatte und trug virtuos die Arie der Rosina ,,Una voce poco fa" vor. Selbst eine gespielte Panne im Ablauf erheiterte die Zuschauer.
Nach der Arie des Grafen Almaviva ,,Ecco ridente in cielo", mit der Joaquin Asiain zeigen konnte, dass er ein ,,Tenor di grazia" ist, also ein Tenor, der außergewöhnlich hohe Töne trifft, führten die Chöre das Programm mit ,,Giovanni liete" aus ,,Figaros Hochzeit" von W. A. Mozart fort. Doch plötzlich stürzte Christoph Scheeben auf die Bühne und unterbrach den Vortrag. ,,Das Problem hatten wir gestern auch schon", erklärte er dem Publikum. Eigentlich sei zuerst die Arie des Cherubino vorgesehen.
Nachdem Scheeben die Geschichte der Hochzeit des Figaro erzählt und den Chor zur Strafe das Stück ,,Giovanni liete" noch mal hatte singen lassen, gab er die Bühne frei für den Cherubim in Person von Yvonne Berg.
Martin Krasnenko beschloss als Van Bett aus Lortzings ,,Zar und Zimmermann" zusammen mit den Sängerinnen und Sängern das Konzert mit der ,,Singschule" und begeisterte das Publikum mit schauspielerischen Einlagen.
Hier ein Handkuss für den Chor, dort einen fürs Publikum und zum Schluss holte er sich gar den Moderator zu einem Walzer auf die Bühne.
Das Publikum dankte es den aufführenden Sängerinnen und Sängern mit minutenlangem Applaus und stehenden Ovationen. So lohnte sich das Proben für die Chormitglieder.

Porz Aktuell
01.08.2007
×