Aachener Straße 204

Hinter dieser Adresse verbirgt sich der Friedhof Melaten. Das erfuhren die Mitglieder des Fördervereins Chorgemeinschaft Cäcilia Zündorf e.V. bei einer Führung über diesen Friedhof.

Von Zündorf aus fährt man mit der Linie 7 direkt bis zum Eingang „Aachener Straße 204“.
Die Führerin, Frau Wittmann, erklärte die Entstehung des Friedhofes, der im Mittelalter als Leprastation diente. Der Name „Melaten“ stammt vom niederdeutschen Wort „malat“, was krank, elend oder aussätzig bedeutet.

Melaten diente bis 1797 auch als Hinrichtungsstätte. 1810 weihte man hier feierlich einen katholischen Friedhof ein, der seit 1829 allen Konfessionen zugänglich ist.

Frau Wittmann erklärte informativ und mit viel kölschem Witz die Denkmäler aus Sandstein, Marmor, Bronze usw. (kölsche Gotik) und die ganz besondere Art der Inschriften und außergewöhnlichen Symbole. So der besondere Hinweis auf einem Grabstein: „Die meiste Zeit verbrachte er in einer Kneipe“!

Um die schönen, alten Grabsteine zu erhalten werden Patenschaften vergeben. So kann man sich durch deren Pflege schon zu Lebzeiten eine Grabstätte sichern. Melaten ist heute nicht nur ein Friedhof, sondern ein riesiger Park, der mit seinem alten, oft seltenen Baumbestand und verwitterten Grabmalen eine Stätte der Stille und Erholung ist.

Viele Prominente haben hier ihre letzte Ruhe gefunden: Maria Clementine Martin, Erfinderin von Klosterfrau Melissengeist, Willy Birgel, Gunther Philipp, Nicolaus Aug. Otto, Erfinder des Ottomotors, Willi Ostermann, Jupp Schmitz und viele andere.

Nach zwei Stunden ging es über die sog. Millionenallee, wo sich die Fami-liengräber und Gruften des Kölner Großbürgertums an Monumentalität übertrumpfen, zum Ausgang.

Beim gemütlichen Abschluss der „Melaten-Tour“ im Probelokal „Groov-Terrasse“ in Zündorf, waren alle der Meinung: „Aachener Straße 204“ ist eine sehr interessante und sehenswerte Adresse.
09.09.2006
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