Schöner Ausblick, schöner Klang

Der Chor Cäcilia Zündorf kann dank guter Kontakte ab sofort im Porzer Parkhaus proben - gute Durchlüftung inklusive
Porz-Mitte / Zündorf   Donnerstag am frühen Abend, gegen 18 Uhr. Während auf den Etagen darunter Kunden vom City Center mit ihren Autos ankommen und abfahren, spielt sich auf der dritten Etage des Parkhauses an Porz Markt etwas anderes ab. Es erklingen Pianotöne und Gesangsstimmen.
Für den Chor Cäcilia Zündorf ist das Parkhaus zur Probenstätte geworden. Inspiriert vom Jugendchor St. Stephan aus der Kölner Innenstadt, wie Annelie Kuhn, Vorsitzende des Zündorfer Traditionschors, erklärt. "Wir haben davon in der Zeitung gelesen."
Es ist erst die zweite Probe dieser Art für den Chor um Chorleiter Christian Letschert-Larsson. Vorher habe man unter freiem Himmel im Pfarrgarten in Zündorf geübt. Das ging eher schlecht als recht, so Kuhn. Vier Meter müsse jeder Sänger in alle Richtungen um sich herum Abstand halten zum Mitsingenden. Im Pfarrgarten schwer umzusetzen. Anders im Parkhaus.

Hier hat Chormitglied Heinz Rudolf Steinmetz seine Kontakte ins Spiel gebracht. "Ich habe damals das Parkhaus mit gebaut", erzählt er am Rande der Probe. Steinmetz ist Diplomingenieur und kennt auch die Deckenplatten über seinem Kopf, die Etage drei vom Oberdeck trennen, genau, wie er sagt. "Die habe ich damals mit beschafft."

Heute singt er mit seinem Chor an gleicher Stelle. Allesamt in gelben Pullovern gekleidet, mit reichlich Abstand und besonderem Ausblick über Porz-Mitte.

"Wir sind total begeistert. Wir können hier ja direkt mit dem Auto vorfahren", berichtet Annelie Kuhn. Hilfreich vor allem auch für Chorleiter Letschert-Larsson, der so komfortabel sein elektrisches Piano anliefern kann. Per 50-Meter-Kabeltrommel werde die Technik mit Strom versorgt, berichtet Kuhn.
Künftig wolle man immer im Parkhaus proben, so die Vorsitzende. Die beiden oberen Etagen würden gerade ohnehin nicht genutzt, erklärt Heinz Rudolf Steinmetz. Los geht es immer ab 18 Uhr. Das sei nötig, damit ausreichend Licht vorhanden sei. Manch ein berufstätiges Mitglied schaffe es so aber nicht immer zu den Proben, berichtet Annelie Kuhn.

Gerda Mehrens, die auch Pressekontakte für Cäcilia Zündorf pflegt, ist indes dabei. "Es ist einfach ein Wohlklang hier", beschreibt sie die Probeatmosphäre. "Es ist toll, sich wieder selbst gut hören zu können beim Singen." Ein halbes Jahr habe jedes Mitglied nur alleine zu Hause proben können. Dank guter Durchlüftung im Parkhaus ist das nun anders.
(aus Porz am Montag; Text und Bilder: Lars Göllnitz)


Auch der Kölner Wochenspiegel hat über die Probe im Parkhaus berichtet; hier ist der Artikel.
29.09.2020
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